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Frankenberger Zeitung 25.09.2002

"Inferno im Waldfried" - Förderverein besteht seit zehn Jahren

Künstler "Bert-Hubl" hat auch Fans in Frankenberg


Der Angelburger Künstler Bert-Hubl und Mitglieder des
Förderkreises beim "Inferno im Waldfried".  (Foto: Westermann)

Von Martina Westermann

Angelburg/ Frankenberg. Mit einem „Inferno im Waldfried“ setzten der Angelburger Künstler Bert-Hubl und der Verein zur Bert-Hubl Kunstförderung die diesjährigen Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Künstlernamens Bert-Hubl und des Kunststiles „Hub-Art in Vidi“, sowie des 10-jährigen Förderverein-Jubiläums fort.
 

"Spurenlese"

Rund um die Schutzhütte Frechenhausen machten sich zahlreiche Besucher „auf Spurenlese im Spiegel der Natur und Kunst“. Im Mittelpunkt des Events stand das  1952 bis 1956 entstandene Gemälde „Kultur-Halde“, auf dem der visionäre Künstler
sich bereits damals mit den erst Jahre später thematisierten Problem der Vermüllung unserer Erde auseinander setzte.

"Kultur-Oper"

Ausgehend von diesem Bild bekamen Besucher Gelegenheit durch das variable Aneinanderreihen von 20 Wiederholungen
des drehbaren und vierseitigen Werkes Bert-Hubls Kunst nicht nur zu variieren, sondern  zugleich auch gemeinsam etwas neues, eine 100 mal 500 Zentimeter messende „Kultur Oper“ zu erschaffen. Mit Szenen und Aktionen die das Leben und Vergehen der Natur in den Mittelpunkt rückten gelang es dem Künstler das „Inferno im Waldfried“ zu einer Symbiose
zwischen Natur und „Hub-Art in Vidi-Art“ werden zu lassen. Im Baumleben und Sterben spiegelte sich das Naturdasein. Schwarze Spiegelläufer führten beim Verfolgen graphischer Fußabdrücke zum Baumexodus. „Sie sehen da ein blaues Tuch, welches das alles Leben spendende Wasser symbolisiert,“ erläuterte Bert-Hubl angesichts einer blauen Plastikfolie in bester Beuys-Manier. „Das Grün davor mahnt die Natur zu bewahren, damit es nicht zu dem von mir in dem Bild „Die Erdbahn im Visier“ befürchteten Untergang der Welt kommen wird und damit die Menschheit sich nicht mit dem von mir in dem Bild „Atmosphären-Fähre“ thematisierten Fluchtraumschiff auf die Suche nach einer neuen Erde begeben muss,“ führte der
Künstler eindringlich aus. Ein zwischen zwei Bäumen schwebendes 170x50 cm großes Gemälde spiegelte als Symbol des Naturlebens die vier Jahreszeiten wider.
Graphik-Spiegelobjekte vereinnahmten als Luftgeister die Baumkronen. Drehbare Holzspanfiguren – die so genannten „Bi-Bios“ – repräsentierten das Doppelleben zwischen Mensch und Tier, verkörperten zugleich das Erwachen der
Infernozeit.

Geheimnisvolle Musik

Geheimnisvoll aus dem Wald erklingende Musik lockte die Besucher in einen von den „Bi-Bios“ bewachten,
blätterbedachten Waldweg an dessen Ende ein Windrad ein positives Beispiel menschlicher Naturausgestaltung
repräsentierte. „Musik, die mit dem was Leben, was Natur und was Naturentwicklung ist, zu tun hat, die vor allem die Symbiose zwischen Natur und Naturempfinden und all dem was Erwachen und Niedergang darstellt dokumentieren soll, untermalt und untermauert die Eindrücke, die wir heute hier gewinnen können,“ erläuterte Angelburgs Bürgermeister und
erster Vorsitzender des Fördervereins Norbert Mai mit eindrucksvollem Sachverstand.

Einzigartiges Erlebnis

Die Besucher selber brachten die Aspekte Inferno, Aktion und Verinnerlichung in das Event hinein, ließen sich von der außergewöhnlichen Intensität ihrer Eindrücke und Empfindungen anrühren und auch berühren und machten das „Inferno im Waldfried“ zu einem einzigartigen
und unvergesslichen Erlebnis.


Oberhessische Presse 28.09.2002

50 Jahre Bert-Hubl - Das "Inferno im Waldfried"


Bert-Hubl erklärt sein Gemälde „Kultur-Halde“.
Foto: Westermann

Frechenhausen. Mit einem „Inferno im Waldfried" setzten der Angelburger Künstler Bert-Hubl und der Verein zur Bert-Hubl-Kunstförderung die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Künstlernamens Bert-Hubl und des Kunststiles „Hub-Art in Vidi" sowie zum zehnjährigen Förderverein-Jubiläum fort.

von Martina Westermann

Rund um die Schutzhütte Frechenhausen machten sich zahlreiche Besucher „auf Spurenlese im Spiegel der Natur und Kunst". Im Mittelpunkt stand das 1952 bis 1956 entstandene Gemälde „Kultur-Halde", auf dem der Künstler sich bereits damals mit den erst Jahre später thematisierten Problem der Vermüllung unserer Erde auseinander setzte.
Ausgehend von diesem Bild bekamen Besucher Gelegenheit, durch das Aneinanderreihen von 20 Wiederholungen des drehbaren und vierseitigen Werkes Bert-Hubls Kunst nicht nur zu variieren, sondern zugleich auch gemeinsam eine ein Mal fünf Meter messende „Kultur Oper" zu erschaffen.
Mit Szenen und Aktionen, die das Leben und Vergehen der Natur in den Mittelpunkt rückten, gelang es dem Künstler, das „Inferno im Waldfried" zu einer Symbiose zwischen Natur und Kunst werden zu lassen.
Ein zwischen zwei Bäumen schwebendes 170 Mal 50 Zentimeter großes Gemälde spiegelte als Symbol des Naturlebens die vier Jahreszeiten wider. Graphik-Spiegelobjekte vereinnahmten als Luftgeister die Baumkronen.
Drehbare Holzspanfiguren – die so genannten „Bi-Bios" – repräsentierten das Doppelleben zwischen Mensch und Tier, verkörperten zugleich das Erwachen der Infernozeit. Geheimnisvoll aus dem Wald erklingende Musik lockte die Besucher in einen von den „Bi-Bios" bewachten, blätterbedachten Waldweg, an dessen Ende ein Windrad ein positives Beispiel menschlicher Naturausgestaltung repräsentierte.


Hinterländer Anzeiger 29.09.2002

Bert-Hubl verbindet Kunst und Natur zu einem großen Ereignis

"Inferno im Waldfried" zeigte den Weg der Welt auf


Aus dem Element "Kultur-Halde",
das Bert-Hubl präsentierte,
setzen die Gäste die "Kulturoper"
zusammen. (Foto: Valentin)

Angelburg-Frechenhausen. (val). Kunst und Natur: eigentlich zwei völlig gegensätzliche Dinge,
die sich scheinbar nur schwerlich miteinander vereinbaren lassen. Das eine wird durch den
Menschen geschaffen, während das andere ursprünglich und immer da ist.

Auf der einen Seite betätigt er sich als Schöpfer immer neuer Welten, auf der anderen Seite ist der Mensch machtlos
gegen den Lauf der Zeit. Vielleicht ist es gerade jener Widerspruch, der den Künstler Bert-Hubl zu seinen Werken
anspornt.

Denn in den mittlerweile 50 Jahren seines Schaffens spielte stets die Natur eine der größten Rollen in seinen Bildern
und Skulpturen. Das verdeutlichte der Künstler jetzt auch mit einem Event, das sich deutlich von seinen bisherigen Ausstellungen abhob. Ort des Geschehens war diesmal nicht etwa seine Galerie im Angelburger Kunst- und Kulturhaus, sondern die Frechenhäuser Schutzhütte - Kunst inmitten einer prächtigen Naturkulisse.

"Inferno im Waldfried" war denn auch der Name des Kunstereignisses, bei dem die Gäste nicht nur konsumieren,
sondern auch selbst tätig werden sollten.

Dafür hatten der Verein zur Bert-Hubl Kunstförderung und der Künstler selbst gesorgt und eine große Erlebnisbühne
für das Publikum geschaffen, auf der die möglichen Folgen des Handelns der Menschen für die Natur aufgezeigt
wurden.

Mit einer riesigen Komposition einzelner Elemente stellte Bert-Hubl beispielsweise den Lauf des Lebens unterteilt
in die vier Jahreszeiten dar. Am Ende steht dann der Mensch als deformiertes Wesen, das seine eigene Natur
zerstört hat. Von der Geburt der Welt über das Wirken des Menschen bis hin zu einem möglichen Inferno
zeigte Bert-Hubl, dass Kunst und Natur doch nicht so weit voneinander entfernt sind, wie manch einer annehmen
mag. Sie ergänzen sich sogar, und die Kunst vermag als Universalsprache die Geheimnisse des Lebens greifbarer
und anschaulicher zu machen.

Gäste waren beeindruckt

Denn sowohl die Kunst, als auch die Natur sind ein beständiges Spiel zwischen Blühen und Vergehen, erklärte
Bert-Hubl, der mit dem Ereignis das Publikum nachhaltig beeindruckte. Und das setzte sich aus allerlei politischer
Prominenz zusammen, wie beispielsweise Helmut Wege (CDU) als Vertreter des Kreises oder auch die
Bürgermeister der umliegenden Gemeinden.

Sphärische Klänge und alte Choräle, die inmitten aus den Tiefen des Waldes zu kommen schienen, untermalten
zudem musikalisch die Szenerie und sorgten für eine fast schon mystische Stimmung.

Am meisten erstaunt zeigten sich die Gäste allerdings von der Verwandlung des kleinen Gemäldes Kultur-Halde
hin zur großen Kultur-Oper, die sie selbst vollzogen. 20 gleichartige Elemente wurden dabei nach Belieben
aneinander gereiht und ergaben eine riesige Gesamtkomposition, die sich selbst in den kleinsten Details ineinander fügte.

Wie denn so etwas möglich sei, wollten die Besucher wissen, und Bert-Hubl hatte auch dazu die passende
Antwort parat: "Die Seele, die Kunst schafft, ist geistreicher als jeder Kopf."


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