Hinterländer Anzeiger 03.09.2003

Bert-Hubl zeigt im Rahmen der Kunsttage des Kreises die
Dynamik des Wandels
 

hub-art in puzzle-artbert-hubl
                                                                            (Fotos: Sascha Valerntin)

Temporeiche Ausstellung vom Werden und Vergehen des Menschen


Von Sascha Valentin

Angelburg-Lixfeld.. "Tempo! Tempo?" heißt das vom Landkreis Marburg-Biedenkopf ausgegebene
Motto anlässlich dessen diesjähriger Kunsttage. Und kaum einem Künstler dürfte dieses Thema so entgegen kommen wie dem Angelburger Bert-Hubl, der sich in seinen Werken von jeher dem menschlichen Werdegang in der modernen "Hochgeschwindigkeitsgesellschaft" widmet.

Nichts, was existiert, ist statisch und fest, sondern einer stetigen Dynamik des Wandels unterworfen, meint Bert-Hubl
und lädt die Besucher seiner aktuellen Ausstellung zu einem Streifzug durch die sich ständig verändernde Welt ein.

Drei Arten von Tempo bringt Hubl dabei in seinen Bildern zum Ausdruck: Das mechanisch-künstliche,
das individuell-humane und schließlich das mentale Tempo! Alle drei seien sowohl dem Menschen, als auch der
ihn umgebenden Welt immanent und bleiben, obwohl sie sich tagtäglich offenbaren, fast immer unbemerkt.

Denn Geschwindigkeit und Veränderung, das sind laut Hubl unbewusste Größen, die den Menschen in ein System
einschließen, das dieser nicht zu beurteilen im Stande ist, weil er schlichtweg ein Teil davon ist.

Veränderungen sichtbar machen

Bert-Hubls Kunst versucht eben jene Veränderungen in Form von Bewegungen und Bewegungsabläufen sichtbar
und begreifbar zu machen. Wenn der Besucher beispielsweise Hubls Kunstgeschöpfe, die "Bi-Bios"
(wörtlich übersetzt: Doppel-Leben) betrachtet, sieht er keine statischen Skulpturen, sondern dynamische Figuren,
die sich, obgleich sie fest auf einem Sockel stehen, ständig zu bewegen scheinen.
bi-bio
Doch die "Bi-Bios" zeigen keineswegs nur äußere Bewegungsabläufe auf, sondern sind auch ein Spiegelbild der
menschlichen Seele, die niemals ruht. Vielleicht verweilt sie einmal und kränkelt, schwingt sich dann aber wieder
mit neuer Kraft zu einem temporeichen Lauf in Richtung Zukunft auf, gibt Hubl zu verstehen.

Nicht anders ergeht es dem Betrachter der Bilder, die dank Bert-Hubls Schöpfung, der "Hub-Art", ohnehin eine ganz
eigene Dynamik besitzen. Diese "Hub-Art" erlaubt es dem Betrachter nämlich, die Bilder beliebig zu drehen und immer
neue Welten zu entdecken.

Ganz wichtig ist Hubl dabei, dass der Betrachter sein eigenes Tempo bei der Interpretation bestimmen kann und nicht
etwa durch Vorgaben des Künstlers gebremst wird. Denn Dynamik bedeute auch Facettenreichtum und ein schier
unendliches Repertoire an möglichen Deutungen, die sich dem Besucher der Ausstellung eröffnen können.

Hubls Kunst zieht indes immer weitere Kreise und immer mehr Liebhaber in ihren Bann. So können die Besucher der
Ausstellung, die noch bis zum 14. September im Angelburger Kunst- und Kulturhaus in Lixfeld ihre Pforten geöffnet hat,
nicht nur Bilder und Skulpturen bewundern, sondern Hub-Art auch multimedial am Computer oder im Fernseher erleben.

Und wer schon jetzt nach einer Geschenkidee für unter den Tannenbaum sucht, der kann beispielsweise
über ein echtes Hubl-Puzzle nachdenken, das der Verein zur Bert-Hubl Kunstförderung jetzt
herausgebracht hat.

Nähere Informationen zu der aktuellen Ausstellung und dem Schaffen Bert-Hubls gibt es auf dessen Homepage www.bert-hubl.de.


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