Bert-Hubl zeigt im Rahmen der
Kunsttage des Kreises die
Dynamik des Wandels
(Fotos: Sascha Valerntin)
Temporeiche Ausstellung vom Werden und Vergehen des Menschen
Von Sascha Valentin
Angelburg-Lixfeld.. "Tempo! Tempo?"
heißt das vom Landkreis Marburg-Biedenkopf ausgegebene
Motto anlässlich dessen diesjähriger
Kunsttage. Und kaum einem Künstler dürfte dieses Thema so entgegen
kommen wie dem Angelburger Bert-Hubl, der sich in seinen Werken von jeher
dem menschlichen Werdegang in der modernen "Hochgeschwindigkeitsgesellschaft"
widmet.
Nichts, was existiert, ist statisch und fest,
sondern einer stetigen Dynamik des Wandels unterworfen, meint Bert-Hubl
und lädt die Besucher seiner aktuellen Ausstellung
zu einem Streifzug durch die sich ständig verändernde Welt ein.
Drei Arten von Tempo bringt Hubl dabei in seinen
Bildern zum Ausdruck: Das mechanisch-künstliche,
das individuell-humane und schließlich
das mentale Tempo! Alle drei seien sowohl dem Menschen, als auch der
ihn umgebenden Welt immanent und bleiben, obwohl
sie sich tagtäglich offenbaren, fast immer unbemerkt.
Denn Geschwindigkeit und Veränderung, das
sind laut Hubl unbewusste Größen, die den Menschen in ein System
einschließen, das dieser nicht zu beurteilen
im Stande ist, weil er schlichtweg ein Teil davon ist.
Veränderungen sichtbar machen
Bert-Hubls Kunst versucht eben jene Veränderungen
in Form von Bewegungen und Bewegungsabläufen sichtbar
und begreifbar zu machen. Wenn der Besucher beispielsweise
Hubls Kunstgeschöpfe, die "Bi-Bios"
(wörtlich übersetzt: Doppel-Leben)
betrachtet, sieht er keine statischen Skulpturen, sondern dynamische Figuren,
die sich, obgleich sie fest auf einem Sockel
stehen, ständig zu bewegen scheinen.
Doch die "Bi-Bios" zeigen keineswegs nur äußere
Bewegungsabläufe auf, sondern sind auch ein Spiegelbild der
menschlichen Seele, die niemals ruht. Vielleicht
verweilt sie einmal und kränkelt, schwingt sich dann aber wieder
mit neuer Kraft zu einem temporeichen Lauf in
Richtung Zukunft auf, gibt Hubl zu verstehen.
Nicht anders ergeht es dem Betrachter der Bilder,
die dank Bert-Hubls Schöpfung, der "Hub-Art", ohnehin eine ganz
eigene Dynamik besitzen. Diese "Hub-Art" erlaubt
es dem Betrachter nämlich, die Bilder beliebig zu drehen und immer
neue Welten zu entdecken.
Ganz wichtig ist Hubl dabei, dass der Betrachter
sein eigenes Tempo bei der Interpretation bestimmen kann und nicht
etwa durch Vorgaben des Künstlers gebremst
wird. Denn Dynamik bedeute auch Facettenreichtum und ein schier
unendliches Repertoire an möglichen Deutungen,
die sich dem Besucher der Ausstellung eröffnen können.
Hubls Kunst zieht indes immer weitere Kreise und
immer mehr Liebhaber in ihren Bann. So können die Besucher der
Ausstellung, die noch bis zum 14. September im
Angelburger Kunst- und Kulturhaus in Lixfeld ihre Pforten geöffnet
hat,
nicht nur Bilder und Skulpturen bewundern, sondern
Hub-Art auch multimedial am Computer oder im Fernseher erleben.
Und wer schon jetzt nach einer Geschenkidee für
unter den Tannenbaum sucht, der kann beispielsweise
über ein echtes Hubl-Puzzle nachdenken,
das der Verein zur Bert-Hubl Kunstförderung jetzt
herausgebracht hat.
Nähere Informationen zu der aktuellen Ausstellung und dem Schaffen Bert-Hubls gibt es auf dessen Homepage www.bert-hubl.de.