Oberhessische Presse 05.04.2005

"In Filmbeitrag erklärt Künstler Bert-Hubl sein Lebenswerk"

bert-hubl im offenen kanal
Detlef Ruffert (von links), Bert-Hubl und Heinz Westermann sprachen vor der Kamera  über die Werke des Angelburger Künstlers.
                                                                                                                                                                                  (Fotos: Martina Westermann)


Lixfeld. „Ich liebe das Vollkommene - der Maler Bert-Hubl und seine Kunst“ ist Titel einer einstündigen filmischen Dokumentation über den visionären Angelburger Künstler Bert-Hubl.

von Martina Westermann

Die Dokumentation wurde für das Programm des Offenen Kanals Offenbach/Frankfurt, Fulda, Kassel und Gießen produziert.
Im Mittelpunkt des von Detlef Ruffert, Geschäftsführer des Institutes für Medienpädagogik und Kommunikation / Landesfilmdienst Hessen und seinem Team, in Angelburg und Offenbach gedrehten Filmbeitrags steht ein Gespräch mit dem 73-jährigem Künstler.

An Hand ausgewählter Beispiele aus seinem zwischen 1952 und heute entstandenen Gesamtwerk erklärt der Maler im Gespräch mit Moderator Ruffert
den Zuschauern das Besondere an der von ihm geschaffenen „Hub-Ars in Vidi-Art“ - drehbare Arbeiten mit zwei bis vierseitigen Bildaussagen.
In kunstgeschichtlich weltweit einzigartiger Weise zeichnet Bert-Hubls Lebenswerk in fünf Zyklen den Weg des Lebens vom Dasein zum Nichtsein nach.

Dabei präsentiert der Künstler dem Betrachter einen Abriss über das gesamte Spektrum menschlicher, technischer, ökologischer und mentaler
Problemstellungen. Wie visionär das Werk Bert-Hubls ist zeigen Arbeiten aus den 50-er und 60-er Jahren, in denen er sich schon damals mit Themen wie Luftverpestung, Müllberge, Umweltzerstörung und den Gefahren der Atomkraft beschäftigte. Mit außergewöhnlichem Weit- und Tiefblick weist er schon
früh auf Risiken wie Verstädterung, Ozonloch und Gentechnik hin.

Vervollständigt wird die kurzweilige Gesprächsrunde durch Heinz Westermann. Anliegen seines zum Abschluss der Dokumentation gezeigten Kurzfilmes
„Visionen werden zur Wirklichkeit“ ist es, Bert-Hubls Visionen einem breiten Publikum zu verdeutlichen. Seine 20-minütige Multimedia Performance setzt
dafür eine Auswahl der zukunftsweisenden Arbeiten des Künstlers in Bezug zu konkreten Ereignissen in der Wirklichkeit.

Mahnende Zukunftsbilder

Mit eindringlicher Musik untermalt ziehen faszinierende visuelle Animationen die betroffen machende Verbindung, von dem 1965 entstandenen
Bert-Hubl-Werk „Fanale Atom-Zeichen“ zu den Nachrichtenbildern vom 26. April 1986 über die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl.

Beklemmend vermischt der Musiker und Videokünstler Bert-Hubls 1972 entstandene Arbeit „Industrieller Lebens-Ausstoß“ mit den erschreckenden
Bildern dioxinverseuchter Atemlosigkeit in Seveso (1976) und Bophal (1984). Bedrückend fügen sich in dem ganz ohne Worte auskommenden
Filmkunstwerk  die gemalten Visionen Bert-Hubls zusammen mit realen Bildern von Hochwasserkatastrophen, Waldsterben und zerstörerischen Tornados.

Mitgerissen von der Kraft der überwältigenden Musik- und Bildkompositionen erlebt der Betrachter das „Verbrennen der Erde im All“ und das kaum
aushaltbare Nichts der anschließenden „Erdleere“. Aber die bewegten und gemalten Bilder thematisieren nicht nur düstere Zukunftsvisionen. „Ich bin ein
Optimist, sonst könnte ich solche Bilder gar nicht malen!
Ich glaube ganz fest daran, dass die Menschheit es noch verhindern kann, dass meine mahnenden Zukunftsbilder jemals Wirklichkeit werden!“ formuliert Bert-Hubl selber, die wohl bedeutendste Vision hinter seinem Lebenswerk.

offener kanal techniker  Ton- und Bildtechniker verfolgen die Aufnahmen und bedienten das Mischpult.

Umrahmt wird das Filmportrait über den Künstler Bert-Hubl mit  Ausstellungsimpressionen aus Angelburg und kurzen Interviews mit dem Vorsitzenden
des Vereins zur Bert-Hubl Kunstförderung, Angelburgs Bürgermeister Norbert Mai und der Künstlerin Johanna Krämer. Für Kunstfreunde außerhalb des Sendebereiches der Offenen Kanäle plant der Verein zur Bert-Hubl Kunstförderung die Dokumentation „Ich liebe das Vollkommene - der Maler Bert-Hubl
und seine Kunst“ in den Galerieräumen zu zeigen.
Der Sendetermin wird noch bekannt gegeben.
 


zurück